Der Musculus triceps brachii, auch bekannt als Trizeps, ist ein wichtiger Muskel auf der Rückseite deines Oberarms. Er hat drei Köpfe, was sich auch in seinem Namen widerspiegelt: “tri” bedeutet “drei-”, “ceps” bedeutet “Köpfe” und “brachii” kommt von “brachium” oder “brachion”, was Arm bzw. Oberarm bedeutet. Der Name des Muskels stammt größtenteils aus dem Lateinischen, mit Ausnahme von “brachion”, welches aus dem Griechischen kommt (1). Aber genug vom Namen, lass uns den Trizeps genauer unter die Lupe nehmen! In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursprünge, Ansätze, Funktionen und Besonderheiten dieses faszinierenden Muskels.
Musculus triceps brachii – Ursprung und Ansatz
Der Musculus triceps brachii verläuft über zwei Gelenke: das Schultergelenk und das Ellenbogengelenk. Die drei Köpfe des Triceps entspringen an verschiedenen Stellen an deinem Oberarmknochen und deinem Schulterblatt. Der mediale Kopf, auch Caput mediale genannt, entspringt am hinteren Teil des Oberarmknochens unterhalb des Spiralwulstes. Der laterale Kopf, auch Caput laterale genannt, entspringt am hinteren Teil des Oberarmknochens oberhalb des Spiralwulstes. Der lange Kopf, auch Caput longum genannt, entspringt am Tuberculum infraglenoidale, einer kleinen Erhebung unterhalb der Gelenkpfanne des Schulterblatts (1,2).
Der Muskel hat drei Teile, die von einer Furche am Oberarmknochen getrennt sind. Der längste Teil (Caput longum) kommt von dem Schulterblatt, der seitliche (Caput laterale) und der mittlere Teil (Caput mediale) vom Oberarmknochen. Die Sehne des Muskels setzt am Ellenbogenfortsatz des Unterarmknochens an. Der längste Teil des Muskels hat einen sehnigen Ursprung am Tuberculum infraglenoidale und am Labrum glenoidale der Skapula. Er geht in die untere Schultergelenkkapsel über. Er ist der körpernähste von den drei Köpfen und seine Fasern verbinden sich mit dem Caput mediale zur Sehne. Er verläuft vor dem M. teres minor und hinter dem M. teres major nach unten. Der seitliche Teil hat einen muskulären Ursprung auf der hinteren Seite des Oberarms, oberhalb und außen vom Sulcus nervi radialis, zwischen den Ansätzen des M. teres minor und des M. deltoideus. Seine Fasern kreuzen den Sulcus nervi radialis, um sich mit dem inneren Kopf zu vereinen. So entsteht ein knochenfaseriger Kanal, in dem der N. radialis geschützt nach unten zieht. Der große, muskuläre mittlere Teil liegt tief zwischen den beiden anderen Köpfen. Er entspringt auf der Rückseite des Oberarms, unterhalb und innen vom Sulcus nervi radialis, etwa bis zur Fossa olecrani. Außerdem entspringt er hinten an den Septa intermuscularia mediale und laterale. Aus den drei Köpfen geht eine breite gemeinsame, zweischichtige Sehne hervor, deren obere Schicht den unteren hinteren Teil des Muskels bedeckt, während die untere Schicht im Muskel selbst entsteht. Durch diese besondere Struktur wird die Anheftungsfläche für die Muskelfasern vergrößert. Beide Schichten werden zu einer Sehne, die hinten am Olekranon (deutsch oft „Ellenhaken“) ansetzt und beidseits in die tiefe Unterarmbinde einstrahlt (1, 2, 3). Einige Muskelfasern des mittleren Teils setzen sich von hinten an die Gelenkkapsel des Ellenbogens und vermeiden deren Einklemmung bei vollständigen Streckbewegungen.(3)
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Musculus triceps brachii – Innervation
Der Nervus radialis aus dem Fasciculus posterior (Nervenfaserbündel im Bereich des Armgeflechts) des Plexus brachialis versorgt alle drei Muskelteile des M. triceps brachii mit jeweils eigenen Ästen. Der Ast zum Caput laterale hat seinen Ursprung in den Segmenten C6, C7 und C8, während die Äste zum Caput longum und Caput mediale aus den Segmenten C7 und C8 kommen (3).
Der M. triceps brachii ist der Kennmuskel für das Rückenmarkssegment C7, da er hauptsächlich von diesem Segment innerviert wird. Das bedeutet, dass die Nervenfasern, die diesen Muskel steuern, aus dem siebten Halswirbel austreten (2).
Musculus triceps brachii – Funktionen
Der M. triceps brachii ist der bedeutendste Extensor des Ellenbogengelenks. Er besteht aus drei Köpfen: Caput mediale, Caput laterale und Caput longum. Die beiden ersteren wirken nur auf das Ellenbogengelenk, während das Caput longum zusätzlich an der Retroversion (Rückwärtsbewegung) und Adduktion (Arm zur Körpermitte heranziehen) des Armes im Schultergelenk mitwirkt sowie die seitliche und mittlere Achselöffnung voneinander abgrenzt (1, 2, 3).
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Literatur
1. Sobotta, J. (2017). Sobotta, Atlas der Anatomie Band 1: Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat. Deutschland: Urban & Fischer in Elsevier.
2. Waschke, J., Böckers, T. M., & Paulsen, F. (Eds.). (2019). Sobotta Lehrbuch Anatomie. Elsevier Health Sciences.
3. Palastanga, N., & Soames, R. (2014). Anatomie und menschliche Bewegung: Strukturen und Funktionen. Elsevier, Urban&FischerVerlag.