Der Musculus pectoralis major, auch bekannt als großer Brustmuskel, ist ein wichtiger Muskel auf der Vorderseite deines Brustkorbs. Er besteht aus zwei üblicherweise zusammenhängenden Teilen (1, 2, 3, 4) (Pars clavicularis und Pars sternocostalis (1, 2, 3, 4) mit Fasern, welche auch als pars abdominalis bezeichnet werden (1, 2, 3)) mit unterschiedlichen Faservläufen, die manchmal auch durch eine Furche getrennt sind. Auf ihrem Weg zum Humerus bilden seine Muskelfasern die runde vordere Achselfalte (1, 2, 3, 4). Der Name des Muskels stammt aus dem Lateinischen. “Pectoralis” bedeutet “zur Brust gehörig” und ist das Adjektiv zu “pectus”, was Brust bedeutet. “Major” bedeutet “größer” und ist das Komparativ zu “magnus”. Es bezieht sich also auf seine Lage und seine Größe im Vergleich zum Musculus pectoralis minor, dem kleineren Brustmuskel (1). Aber genug vom Namen, lass uns den großen Brustmuskel genauer unter die Lupe nehmen! In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursprünge, Ansätze, Funktionen und Besonderheiten dieses faszinierenden Muskels.

Musculus pectoralis major – Ursprung und Ansatz
Der ganz oberflächlich an der vorderen Thoraxwand gelegene M. pectoralis major ist ein großer, fächerförmiger Muskel, der das Brustwandrelief gestaltet. Er hat zwei Teile, die normalerweise zusammenhängen: die Pars clavicularis und die Pars sternocostalis. Die Pars clavicularis ist der kleinere Teil und hat ihren Ursprung ventral an der medialen (zur Mitte hin gelegenen) Hälfte der Klavikula. Sie verläuft distal (vom Körperzentrum entfernt) zur Crista tuberculi majoris des Humerus. Die Pars sternocostalis ist der größere Teil und entspringt ventral am Manubrium (Handgriff des Brustbeins) und Corpus sterni (Körper des Brustbeins), an den sechs oberen Rippenknorpeln, am vorderen Teil der 6. Rippe und an der Aponeurose des M. obliquus externus abdominis. Die Fasern, die von der Aponeurose abgehen, werden als Pars abdominalis unterschieden, werden in der medizinischen Literatur aber eher nicht als dritter Kopf unterschieden (1, 2, 3, 4). Der M. pectoralis major wird von diesem weiten medialen Ursprung zu einer Sehnenplatte schmaler, die lateral (seitlich) des Sulcus intertubercularis (Vertiefung zwischen zwei Knochenhöckern am Oberarm; die Höcker sind: Tuberculum majus und dem Tuberculum minus) humeri an der Crista tuberculi majoris ansetzt. Die Fasern überkreuzen sich bei hängendem Arm an ihrem Ansatzpunkt, wodurch die Fasern der Pars clavicularis das vordere Blatt und die Fasern der Pars sternocostalis und der Pars abdominalis das hintere Blatt der Sehnenplatte formen. Die Sehnenplatte hat dadurch einen U-förmigen Querschnitt. Der hintere (sternokostale) Teil des Muskels geht in die Kapsel des Schultergelenks ein, der vordere (klavikuläre) in den Ansatz des M. deltoideus. Die Fasern der Pars sternocostalis erzeugen zudem die vordere Achselfalte auf dem Weg zum Humerus. Der M. pectoralis major überdeckt als oberflächlichster Muskel der vorderen Thoraxwand den M. pectoralis minor, den M. serratus anterior und die Rippen. Bei Frauen befindet sich die Brustdrüse (Mamma) über dem Muskel (1, 2, 3).
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Musculus pectoralis major – Funktionen
Der M. pectoralis major ist ein kraftvoller und vielseitiger Muskel, der den Oberarm und den Brustkorb bewegt. Er hat verschiedene Teile, die unterschiedliche Funktionen haben. Der obere Teil hilft, den Arm nach vorn zu bringen, zum Beispiel beim Umarmen oder Boxen. Der mittlere und untere Teil hilft, den Arm zur Seite zu bringen, zum Beispiel beim Schwimmen oder Klatschen. Beide Teile zusammen helfen, den Arm nach innen zu drehen, zum Beispiel beim Öffnen einer Tür oder beim Schrauben. Außerdem können beide Teile den Arm aus der hochgestreckten Position nach unten bringen, zum Beispiel beim Abstützen oder Herunterklettern. Der M. pectoralis major ist der wichtigste Muskel für diese Bewegungen im Schultergelenk, die viel Kraft erfordern. Er arbeitet mit anderen Muskeln zusammen, die den Arm nach hinten und nach innen bewegen oder den Schultergürtel nach vorn schieben. Der M. pectoralis major kann auch die Atmung erleichtern, indem er bei festem Arm das Brustbein und die Rippen hebt und so mehr Luft in die Lunge lässt (1, 2, 3).
Wenn du mehr über die Anatomie sowie Funktion der Muskeln erfahren willst, dann schau dir gerne auch andere Artikel auf meinem Blog an, z. B. die Anatomie des Musculus triceps brachii Ich freue mich über dein Feedback und deine Fragen in den Kommentaren. Außerdem findest du auf meinem YouTube-Kanal möglicherweise auch interesante Videos zu Fitness & Co.
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Literatur
1. Sobotta, J. (2017). Sobotta, Atlas der Anatomie Band 1: Allgemeine Anatomie und Bewegungsapparat. Deutschland: Urban & Fischer in Elsevier.
2. Waschke, J., Böckers, T. M., & Paulsen, F. (Eds.). (2019). Sobotta Lehrbuch Anatomie. Elsevier Health Sciences.
3. Palastanga, N., & Soames, R. (2014). Anatomie und menschliche Bewegung: Strukturen und Funktionen. Elsevier, Urban&FischerVerlag.
4. Thompson, K., Kwon, Y., Flatow, E., Jazrawi, L., Strauss, E., & Alaia, M. (2020). Everything pectoralis major: from repair to transfer. The Physician and Sportsmedicine, 48(1), 33-45.